Restaurationshilfen
Komplettrestauration

Restauration einer Lambretta
Als Hilfe für alle, die einen kompletten Neuaufbau vor sich haben, zeigen wir Euch hier die wichtigsten Arbeitsschritte in einer sinnvollen Reihenfolge. Dies soll helfen, Eure Arbeiten zu erleichtern. Hier sind eigene Erfahrungen die Basis, was bedeutet, dass man eventuell in Details auch anders vorgehen  kann. Verbesserungsvorschläge, auch gerne mit Fotos, werden gerne angenommen.

Vorwort
Die Restauration einer Lambretta fordert ein gewisses Maß an technischem Geschick, ist aber dennoch kein Hexenwerk. Das wichtigste ist Geduld. Alle Arbeiten die halbherzig und auf die Schnelle erledigt werden, nur um weiter zu kommen, kosten letztendlich wieder Zeit und oftmals auch Geld.

Also, lieber jeden Tag ein wenig, dies aber vernünftig und mit Bedacht.

Treten Probleme auf, scheut euch nicht jemand erfahrenes zu fragen, der euch helfen kann.
Auch hier steht der LCD mit Rat und Tat gerne zur Seite.

Vorbereitung des Rollers
Sucht Euch geeignete Behältnisse um bei der Demontage alle Teile nach Gruppen zu sortieren und zu lagern. Dies hilft ungemein beim späteren Zusammenbau.Alles in einen großen Karton zu werfen ist keine wirklich gute Idee!




Fangt schon bei der Demontage an, Euch Notizen zu machen, was an Neuteilen benötigt wird. Noch ist es sehr einfach da man sowieso  jedes Teil in der Hand hat. Im Nachhinein verliert man schnell den Überblick und viele Einzelbestellungen sind die Folge.

Muss neu lackiert werden, empfiehlt sich das Sandstrahlen, um den alten Lack zu entfernen.
Sucht euch einen Spezialisten der Erfahrung mit dem Strahlen von Oldtimern hat.
Es ist ein gewaltiger Unterschied einen Stahlträger oder einen Roller zu bearbeiten.




Diese Vorbehandlung bietet die optimale Grundlage für eine perfekte Lackierung. Grundsätzlich empfiehlt sich vor der Lackierung ein Anbringen der am Rahmen verschraubten Blechteile. Insbesondere bei neuen oder nicht originalen Teilen.

Jetzt ist es noch einfach Bohrungen anzupassen oder Verzug durch Schweißen und Sandstrahlen auszugleichen. Eine lästige und zeitraubende Arbeit aber unbedingt erforderlich.




Montage

1. Montage der Lagerschalen, der Staubkappe und evt. des Chromrings im Rahmen.
Lackreste im Lagersitz sollten entfernt werden um den richtigen Sitz der Schalen zu gewährleisten. Etwas Fett erleichtert das Einpressen.




2. Anbringen des Ständers und des Schutzblechs. Die Verwendung von Verstärkungsplatten erhöht die Stabilität der Beinschildstrebe.




3. Vorläufige Befestigung der Züge und des Kabelbaums am Rahmen mit Kabelbindern.
Eine gute Beschreibung wie die Züge verlaufen findet Ihr auf der Website des Rimini Lambretta Centre: www.riminilambrettacentre.com




4. Anbringen des Rücklichtes. Hierbei auf gute Masseverbindung zum Rahmen achten. Lack an der Verschraubung entfernen und Batteriepolfett gegen Kontaktkorrosion verwenden.




5. Montage des Schriftzughalters oder Grill hinten.




6. Hinteres Schutzblech montieren. Auch wenn es nicht original ist, verwende ich hier immer Gummiunterlagen zwischen Rahmen und Schutzblech.




7. Sitzbank und Sitzbankzapfen montieren. Auch hier Gummiunterlegen verwenden.

8. Werkzeugfachklappe mit Schloss und Gummianschlägen versehen und montieren.
Zum Vernieten des Schloss empfehle ich anstatt  Blindnieten die Verwendung von 3mm DIN 660 Alu-Nieten.

9. Tank montieren. Dabei ist darauf zu achten, dass genügend Platz zwischen Benzinhahn und Silentblock ist.






10. Luftfilterkasten mit Lufthutze montieren.

11. Gabel und Vorderrad montieren. Dabei ausreichend Fett für die Kugelringe verwenden.






12. Bremslichtschalter montieren und anschließen. Das Bremspedal wird zur Einstellung des Schalters nur aufgesteckt.




13. Montage und Anschluss der Hupe

14. Einbau des Motors mit montiertem Hinterrad




15. Montage von Zündspule und Regler (hier am Beispiel einer elektronischen Zündung)

Zündspule bzw. CDI:




Spannungsregler:




16. Montage des Lenkkopfunterteils und allen dazugehörigen Anbauteilen wie Lenkradschloss, Zündschloss, Schalt- und Gasrohr, Schalter usw.
Anschluss der Elektrik und Verlegung der Züge im Lenkkopf.




17. Anschluss aller Züge und endgültige Befestigung mit (Metall-) Kabelbindern.




18. An diesem Punkt empfiehlt sich der erste Testlauf um zu prüfen ob alles einwandfrei funktioniert.

19. Montage des Beinschildes mit allen Gummischeiben und Trittleisten. Um Kratzer zu vermeiden, kann das Beinschild im Bereich der Leisten mit Kreppband abgeklebt werden. Die Leisten werden mit Schrauben und Muttern lose in Position gebracht und das Kreppband dann entfernt.






20. Kaskade mit dem Kotflügel locker verschrauben. Gummiunterlage nicht vergessen, dann beides zusammen am Beinschild befestigen. Hupengrill anbringen.




21. Hintere Trittbleche, Beinschildgummi, Schriftzüge usw. anbringen.
...Fertig. Viel Spaß und Erfolg beim Schrauben!



Hier könnt Ihr Euch die Komplettrestauration alsPDF downloaden!


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